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Im Dezember 2023 geht erstmals die Website Suno AI online, im April 2024 folgt Udio. Beide sind KI-Modelle die dabei helfen sollen, Musik zu schaffen. Was das für Folgen für die Musikindustrie und alle Personen darin bedeutet, können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau einschätzen. Denn mittlerweile werden auf Knopfdruck ganze Songs generiert, die sogar für manche Kritiker „emotional und professionell“ klingen. Doch nicht nur das: Der erste Musiker und Produzent hat bereits mit einem KI-generierten Song die deutschen Charts gestürmt.
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Wie alle KI-Modelle greifen auch Suno AI und Udio auf riesige Datenbanken zu, um ihren Algorithmus zu trainieren. Aus einer Vielzahl von Musikstücken lernt die Künstliche Intelligenz wie sie Melodien, Rhythmen und Harmonien schreiben soll. Man kann ein Genre, eine Stimmung oder ein Thema eingeben und die KI erledigt den Rest. Auch das Mischen der Spuren übernimmt sie eigenständig, sodass der Output durchaus professionell klingt. Wenn man mit dem Ergebnis unzufrieden ist, können noch weitere Befehle (Prompts) eingegeben werden, um den Song den eigenen Vorstellungen anzupassen.
Werden also in Zukunft Songs die Charts überfluten, die keinerlei Kreativität und Arbeit mehr in Anspruch nehmen? Ganz so einfach ist es noch nicht. Der deutsche Produzent Josua Waghubinger, alias Butterbro, hat es mit seinem Song Verknallt in einen Talahoon auf Platz 48 der deutschen Charts geschafft und spricht mit uns darüber, wie sein Hit entstanden ist:
Wer selbst schon mal Musik generiert oder sich von ChatGPT einen Text schreiben hat lassen, wird bereits festgestellt haben, dass Humor nicht die Stärke von Künstlicher Intelligenz ist. Als Inspirationsquelle und zum Überwinden kreativer Blockaden dient sie jedoch allemal. Josua Waghubinger sieht das ähnlich:
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Moralische Bedenken bestimmen schon seit längerem den Diskurs um Künstliche Intelligenz und auch die Musiklandschaft bleibt davon nicht verschont. Es wird befürchtet, dass KI-Tools herkömmliche Musiker:innen und Produzent:innen langfristig ersetzen könnten. Aber damit nicht genug. Im Juni 2024 wurden Suno und Udio von Musiklabels verklagt, da sie urheberrechtlich geschütztes Material nutzen, um ihren Algorithmus zu trainieren, ohne die Künstler:innen dafür zu entschädigen. Die Unternehmen entgegnen wiederum, dass sie Nicht-Musiker:innen die Möglichkeit bieten, eigene Musik zu schaffen und dass die Labels sich lediglich vor neuer Konkurrenz fürchten würden. Laut den KI-Entwicklern habe es auch mit dem Aufkommen von Synthesizern und elektronischer Musik neue Trends gegeben, gegen die sich anfangs noch gewehrt wurde, die jetzt allerdings nicht mehr wegzudenken sind.
Martin Löcker, Senior Lecturer und Head of Audio an der FH Salzburg im Fachbereich MultimediaArt, sieht darin ebenfalls ein sehr komplexes Thema:
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Damit die Studierenden der FH Salzburg als angehende Musikschaffende trotz – aber auch mit – der KI einen erfolgreichen Einstieg in die Musikbranche schaffen, werden sie im Studium intensiv auf das Thema vorbereitet. Sie müssen immer auf dem neuesten Stand darüber sein, welche Tools es gibt und wie man sie verwendet. Aber auch Grundlagen der Musik, also wie Songs aufgebaut werden, wie man Spannung erzeugt und wie man live performt wird wieder wichtiger. Denn laut Martin Löcker rücken technische Details wieder mehr in den Hintergrund, während der Inhalt und die Art der Musik, sowie deren Eigenständigkeit an Bedeutung gewinnen.
Auch Butterbro hat sich Gedanken über die Zukunft der Musik gemacht. Er sieht die Musik als „ein sich wandelndes Medium, bei dem der Mensch die Kontrolle darüber hat, welche Werkzeuge er wie verwendet“. Um die Menschen mit dieser neuen Technologie nicht zu überfordern, geht er jedoch davon aus, dass es in Zukunft eigene Charts für KI-generierte Musik geben könnte.
Geschrieben von: Christoph Fuchs
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