MOVIEFLASH: KILLERS OF THE FLOWER MOON

Kritik:

Martin Scorsese gehört mit unter zu den einflussreichsten Regisseuren des US-amerikanischen Kinos. Mit Filmen wie Taxi Driver (1976), GoodFellas (1990), Shutter Island (2010) oder The Wolf of Wall Street (2013) hat er sich aber nicht nur in Amerika einen Namen gemacht. Sein letzter Film The Irishman (2019), kam nicht mehr ins Kino, sondern wurde direkt auf Netflix ausgestrahlt. Auch für Killers of the flower moon ist die Produktionsfirma wieder ein Streaming Anbieter – diesmal stellt AppleTV das 200 Mio. Dollar Budget. Und obwohl das ein enormes Budget für einen Film ist, wirkt es nicht so als wäre verschwenderisch produziert worden. Die vielen Statist:innen sind gezielt eingesetzt, jedes Kamerabild und jede Einstellung gut überlegt und nichts wirkt überflüssig.
Um das besser einordnen zu können – ein „normaler“ Film hat meistens ein Budget zwischen 1 und 10 Mio Dollar. Ausgenommen sind hier Filme von großen Franchise wie zum Beispiel Marvel oder Star Wars.

Aber nicht nur das Budget sondern auch die Besetzung hat es in sich, Leonardo DiCaprio, Martin Scorsese, Lily Gladstone, Jesse Plemons, Robert De Niro und auch Brendan Fraser, der ja erst letztes Jahr den Oscar als bester Hauptdarsteller bekommen hat. Im Sinne von „Never Change a winning team“ ist es der elfte gemeinsame Film von De Niro und Scorsese und der sechste gemeinsam mit DiCaprio.

DiCaprio wäre eigentlich für den Part des FBI Ermittlers vorgesehen, da der Film ursprünglich wie ein „Who dun it“ Film geplant war. Doch eben jener Ermittler bekommt in der jetzigen Fassung des Filmes vielleicht gerade mal 15min. Diese Rolle übernimmt jetzt Jesse Plemons, der aber genau die richtige ruhige Art für eben jenen Ermittler mitbringt. Deswegen ist es umso besser, dass die Rolle umbesetzt wurde und wir Leonardo DiCaprio jetzt als Ernest Burkhart sehen dürfen und die Geschichte aus seiner Perspektive erzählt wird.

Nach Oppenheimer, kommt jetzt ein neuer Überlängenfilm in die Kinos – schließlich geht Killers of the flower moon sogar 3h 26min. Und genau das ist vielleicht der einzige Kritikpunkt den wir hier anbringen werden. Und ja das ist jammern auf sehr hohem Niveau. Aber der Film hätte gut auch eine Mini-Serie sein können. Schließlich wird man fast ein bisschen überladen und hat das Gefühl 2 Filme auf einmal gesehen zu haben. Dann hätte man auch noch ein bisschen mehr die Osage und deren Geschichte in den Vordergrund stellen können und uns noch mehr Informationen zu ihrer Geschichte liefern können. Das Thema wurde bis jetzt noch nicht so oft medial aufbereitet und ist sehr umfänglich.

Wie nicht anders von einem Scorsese Film zu erwarten, ist der Film teilweise sehr düster, brutal und psychisch mitnehmend. Das Unbehagen und die Bedrohung springen auch aufs Publikum über. Wem das bis jetzt noch nicht klar sein sollte, Killers of the Flower Moon ist sicher ein Film, der einen nicht so schnell wieder loslässt und noch lange beschäftigt. Sicher auch, weil er auf wahren Begebenheiten beruht und eigentlich noch nicht sooo lange her ist.