Kritik:
13 Jahre haben wir gewartet und jetzt wissen wir, wie die Geschichte rund um Jake und Neytiri weiter geht. Im ersten Teil waren wir geflasht von den Bildern, die wir das gesehen haben. Kann Regisseur James Cameron in seine eigenen Fußstapfen treten – oder wächst er noch einmal über sich hinaus?
Fangen wir mit dem Offensichtlichen an: Visuell ist „Avatar 2: The Way of Water“, wie auch der erste Teil, einfach nur schön. Das Warten auf die richtige Technologie hat sich ausgezahlt! Die CGI-Effekte sind Wahnsinn. Die Welt ist ausgestattet mit so viel Details und lässt uns eintauchen. Apropos eintauchen: Die Unterwasserwelt ist ebenso ein Spektakel, die Riffe allein schon, aber wenn die Tiere dort zu sehen sind, verschlägt es einem die Sprache. Und all diese Bilder kann man genüsslich bestaunen: Land, Wasser, Luft, Menschen, Tiere, Pflanzen – Cameron nimmt sich viel Zeit dafür. Aber nicht nur computergenerierte Effekte werden genutzt, die Schauspieler:innen haben sich auch selbst mit Motion-Capture-Anzügen unter Wasser begeben – und dafür sogar Apnoe-Tauchen gelernt. Für den Film wurde sogar eine eigene Kamera entwickelt (die für die geplanten drei Fortsetzungen auch genutzt werden soll).
Wenn visuell immer wieder neue Überraschungen dazukommen, ist die Story hingegen vorhersehbar. Man fragt sich, ob die ein oder andere Nebenstory notwendig war. Der Showdown hat viel Zeit bekommen, aber der große Kampf ist abwechslungsreich, wechselt von Land ins Wasser und man merkt, dass James Cameron mit Wasserszenen Erfahrung hat (ich sag nur „Titanic“). Viele neue Figuren haben außerdem zu Folge, dass nicht alle mit der nötigen Tiefe eingeführt werden können und viele wirken eindimensional. Jake und Neytiri gelangen auch immer mehr in den Hintergrund, ihre Kinder bekommen viel Screentime, was positiv ist, denn deren Story ist schön herausgearbeitet.
„Avatar 2: The Way of Water“ ist nicht nur visuell ein Feuerwerk, auch die Botschaft dahinter trifft ins Herz: Umweltzerstörung, Hass, Ausgrenzung bekämpfen und für die Familie einstehen. Über drei Stunden ist lang für einen Kinofilm, aber so kann man die Schönheit der Welt der Na’vi so richtig genießen. Und dass wir bis 2028 noch drei Fortsetzungen bekommen sollen, stimmt uns da jetzt noch freudiger.