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MOVIEFLASH: Eine Million Minuten

today29. Januar 2024

Hintergrund

Mit WELLE 1 ins Kino gehen und „Eine Million Minuten“ anschauen!

Diese Woche im WELLE 1 Movieflash schaut sich Marlena Enzesberger das deutsche Drama von Christopher Doll an. 

Und darum geht’s:

Ein kindlicher Wunsch wird zum Ankerpunkt für die gesamte Familie: Vera und Wolf leben mit ihrer fünfjährigen Tochter Nina und dem einjährigen Sohn Simon ein scheinbar glückliches Leben in Berlin. Obwohl sie in ein wenig familienorientiertes Umfeld eingebettet sind, stellt der anspruchsvolle Balanceakt zwischen Arbeit, Karriere und Familienleben eine zunehmende Belastung für das Paar dar. Als bei ihrer kleinen Tochter Nina eine Feinmotorik- und Koordinationsstörung diagnostiziert wird, gerät das bisherige Lebensmodell der Familie ins Wanken. Ninas Wunsch nach einer Million Minuten gemeinsamer Zeit, gefüllt mit schönen Erlebnissen, rüttelt insbesondere ihren Vater Wolf wach. Vielleicht ist eine Million Minuten kostbarer als beruflicher Erfolg. So entscheidet sich die Familie, 694 Tage lang – genau eine Million Minuten – eine besondere Reise anzutreten. Dabei suchen sie nicht nur nach neuen Lebensentwürfen, sondern hinterfragen auch ihre festgefahrenen Denkmuster, Traditionen und gesellschaftlichen Normen.

Der Film wurde inspiriert von dem autobiografischen Buch „Eine Million Minuten: Wie ich meiner Tochter einen Wunsch erfüllte und wir das Glück fanden“ von Wolf Küper aus dem Jahr 2016, veröffentlicht im Albrecht Knaus Verlag. Christopher Doll führte Regie bei „Eine Million Minuten“, seinem Debüt als Regisseur, obwohl er zuvor als Filmproduzent tätig war. Das Drehbuch, das auf Küpers Buch basiert, wurde von Tim Hebborn, Malte Welding und Ulla Ziemann verfasst.

Ihr habt Lust auf das Drama aus deutschem Hause? Dann verpasst auf keinen Fall den Filmstart zu „Eine Million Minuten“! 🎥🍿☘️

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Eine Million Minuten
Ab 1. Februar im Kino

Länge: 125 Minuten
Genre: Komödie, Drama, Familie
FSK: 0 

Regie: Christopher Doll

Cast: Karoline Herfurth, Tom Schilling, Joachim Król, Ulrike Kriener, Pola Friedrich

© 2024 Warner Bros / All Rights Reserved

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Kritik:

Ehrlichkeit, währt am längsten. Das ist auch der Grund, warum der Film so gut geworden ist. Die Szenen sind authentisch und nahbar und trotz so mancher Klischees, nimmt sich der Film doch zurück und drückt nicht unnötig drauf. Wenn Vater Wolf am Strand telefoniert und seinem Kind dem Rücken zudreht, erwarten wir beinahe schon, dass Nina jetzt etwas passiert, sodass dem Vater quasi nochmal so richtig eins reingedrückt wird. Aber nein, sie sieht nur einen Schwarm mit Fischen. Gerade solche Szenen haben sehr viel mehr Kraft und Ehrlichkeit als die vielen Klischees dir wir von sonstigen Filmen gewohnt sind.

Zur Abwechslung bekommen wir ein Paar zu sehen, dass Konflikten nicht unnötig aus dem Weg geht, sondern sogar (oh Wunder) darüber spricht. Obwohl eine funktionierende Kommunikation ausschlaggebend ist für eine funktionierende Beziehung, bekommen wir das viel zu selten auf der Leinwand zu sehen. Eine Beziehung kann nämlich, wenn man sich einmal auseinander gelebt und voneinander entfernt hat, auch wieder zusammenwachsen. Es muss nicht immer automatisch das Ende sein. Karoline Herfurth und Tom Schilling sind hier genau die richtige Besetzung, weil sie es schaffen ohne Laut zu werden die inneren Konflikte und Probleme darzustellen. Auch wenn man ihnen die Rolle als Paar nicht unbedingt so abkauft, wie ihre Elternrolle. Vor seinen Problemen kann man nicht weglaufen, die lösen sich nicht einfach in Luft auf, wenn man das Land wechselt. Vera und Wolf müssen lernen, dass das Leben nun mal aus auf und ab besteht und auch an schönen neuen Orten die Alltagsprobleme immer mit dabei sind.

Nicht erst seit der Ernst-Lubitsch-Preis Rede von Karoline Herfurth ist klar, dass es ihr wichtig ist, dass Filme und Geschichten aus weiblicher Perspektive erzählt werden. Das wird auch in „Eine Million Minuten“ wieder deutlich, wenn man bei der Existenzkrise des Vaters vielleicht sogar Mitleid verspürt, obwohl er nur für kurze Zeit jene Arbeit leistet, welche von Müttern immer noch als selbstverständlich erwartet wird. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir Filme zu sehen bekommen, wo die klassischen Rollen aufgebrochen werden, um zu sehen, es funktioniert auch anderes.

Leider schafft es der Film nicht komplett auf Kitsch zu verzichten und manche Dinge fühlen sich etwas zu viel an. Hier sollte man aber vielleicht auch anmerken, dass wir die Romanvorlage von 2018 nicht gelesen haben, und deshalb schwer abschätzen können, was der Dramaturgie wegen hinzugefügt wurde und was auf der „Wirklichkeit“ basiert. Denn schließlich schreibt das Leben die besten Geschichten und vieles kann man sich oft gar nicht ausdenken und würde man vielleicht auch nicht glauben, es sei denn man war selbst dabei.

Es muss auch angemerkt werden, dass die Lösung die im Film dargestellt wird, eine Luxuslösung ist, denn selten kann es sich eine vierköpfige Familie leisten einfach für zwei Jahre eine Art Auszeit zu machen und mit der gesamten Familie eine Weltreise zu machen. Und dennoch wird der Film einen zum Nachdenken bringen, denn schließlich ist das Thema „Work-Life-Balance“ wieder einmal aktueller denn je. Gen Z wird dauernd vorgeworfen, dass sie ganz andere Prioritäten im Leben haben, als die Generationen davor und gerade für diese Debatte liefert der Film jede Menge Gesprächs- und Verhandlungsstoff. Denn vielleicht hat Gen Z damit gar nicht so unrecht mit ihrer Einstellung zum Leben.

Musikredakteurin / Onlineredakteurin bei WELLE 1 music radio | +43 (0) 662 89 66-532 | [email protected] | Website | + mehr

Filme anschauen und komische Fakten wissen – Traumjob würd ich sagen oder? Ansonsten bin ich noch für die grafischen Gestaltungen zuständig, hab mich um diese schöne neue Website gekümmert und spring hin und wieder für den Joe bei der Chartshow ein, wenn er mal wieder auf Urlaub ist. Mein Herzensprojekt sind aber die Künstler:innen aus Österreich – da schau ich, dass die auch bei uns OnAir immer mal wieder zum Einsatz kommen! ♥️

Geschrieben von: Marlena Enzesberger

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