MOVIEFLASH: Jeanne du Barry

Kritik:

Johnny Depp ist wieder auf der Leinwand zu sehen! Nach der Auseinandersetzung mit Amber Heard war man sich nicht sicher, ob und wie Depp wieder in die Kinos kommt. Mit der französischen Regisseurin und Schauspielerin Maïwenn macht er jetzt den ersten Schritt – als König in „Jeanne du Barry“. Ist es ein gelungener Film für ein Comeback?

Vorgestellt hätte man sich das wahrscheinlich anders. Es ist kein mega sicherer Auftritt, vielleicht liegt das auch daran, dass er französisch sprechen muss. Dass es nicht unbedingt viel Sprechzeit kommt ihm da vielleicht zu Gute, denn auch wenn er mal mit der Französin Vanessa Paradis liiert war, hört man einen Akzent.

Nicht nur der prominente Name im Cast, auch ein bekanntes Unternehmen war an der Produktion beteiligt. Modemarke Chanel half als Kostüm-Sponsor mit, aus Saudi-Arabien kommende Geldgeber stockten ebenfalls auf – insgesamt hatte „Jeanne du Barry“ ein Budget von 22,5 Millionen Dollar. Die führen die Produktion dann auch an die Originalschauplätze.

Maïwenns Vergangenheit, in der sie sich öffentlich gegen die #metoo-Bewegung ausgesprochen hat, spricht nicht für ein feministisches Drama – ist es auch nicht. Aber die gewollte Romanze tut sich auch nicht auf. Eine Kurtisane, also eigentlich eine Prostituierte, wird an den König verkauft. Wirklich romantisch. Am besten ist der Film, wenn sich Depp und Maïwenn über die üblichen Benimmregeln zu Hofe lustig machen. Sobald aber Romantik oder Drama am Plan stehen, geht’s bergab.

„Jeanne du Barry“ ist eine Mischung aus „Pretty Woman“, „Plötzlich Prinzessin“ und „Cinderella“, aber das Märchenhafte fehlt. Johnny Depp folgt dem Prinzip der Pinguine aus „Madagascar“: Stur Lächeln und Winken. Reden tut er ja nicht viel. Insgesamt ist der Film einfach zu harmlos, ein wenig Disenyhaft, Dramatik fehlt auch. Lieber die Sonne am See genießen ist unser Tipp!

Übrigens: Am 19. August 2023 hätte sie ihren 280. Geburtstag gefeiert 😉