Kritik:
Man nehme: Sam Raimi, der Produzent, der Horrorfilme wie „Don’t Breathe 1 & 2“ oder „Crawl“ produziert hat. Dazu noch Scott Beck und Bryan Woods (beide „A Quiet Place“) für das Drehbuch, Danny Elfman für die Musik („Spiderman“ 2002 & 2004, „Charlie und die Schokoladenfabrik“, „Fifty Shades of Grey“ oder „Wednesday“) und Adam Driver („Starwars 7-9“) als Hauptdarsteller. Und dann noch Dinos. Klingt doch eigentlich nach einem Erfolgsrezept. Also wirklich. Oder?
Der Filmtitel „65“ spielt auf die Zeit an, in der die Dinosaurier ausgestorben sind: nämlich am Ende der Kreidezeit vor etwa 65 Millionen Jahren. Vermutungen, warum das passiert ist, gibt es viele. Am meisten hält sich ein Asteroideneinschlag. Wir droppen da mal was – vielleicht wars ja doch Adam Drivers Raumschiff? (Und hallo an alle Verschwörungstheoretiker:innen – schön, dass ihr hier seid!)
Der Cast liest sich nicht schlecht, vor allem eben Adam Driver ist für viele sicher ein Grund, sich den Film anzuschauen. Der kann auch sein Wissen im Umgang mit Waffen aus seiner früheren Zeit als Marine nutzen. Irgendwie wird der Cast aber verschwendet, mit den Schauspieler:innen hätte der Film echt gut werden können – ist er aber leider nicht.
Das Drehbuch war vielversprechend. Die Dino-Thematik mal abseits von der Jurassic-Saga klingt eigentlich nicht schlecht. Die Dinos sollen nicht als schöne Geschöpfe auftreten, sondern als hungrige Jäger. Weniger bewundern, mehr weglaufen. Der Umstand, dass Koa eine andere Sprache spricht und sie deswegen wenig zu Wort kommt, hilft nur den Drehbuchschreibern, denn dadurch gabs weniger Arbeit. Koa ist nur da, damit Mills sich entwickeln kann und einen Grund hat, zu kämpfen – ob Koa aber wirklich Symbol für Mills Tochter sein kann?
Vorhersehbarkeit und logische Löcher tun dem Skript auch nichts Gutes. Die Handlungen der Charaktere grenzt manchmal auch ein bisschen an mindere Intelligenz: In einer Höhle, in die man vor einem T-Rex geflüchtet ist, gibt es keinen anderen Ausgang. Was tun? Ahja richtig, HANDGRANATEN! Wie wärs mal mit Nachschauen, ob der Dino überhaupt noch da ist?
„65“ ist ein Science-Fiction-Action-Drama mit Horroranleihen. Aber da fehlt halt einfach Spannung und Action. Es ist ein Film, den man sicher eher wegen Adam Driver und den Dinos anschaut, und nicht wegen dem guten Skript (das nicht gut ist). Und ganz ehrlich: Wenn man sich die 93 Minuten nicht anschaut, hat man auch nicht wirklich was verpasst.