Kritik:
Zuerst sollte gar keine Fortsetzung mehr nach „Magic Mike XXL“ kommen, dann sollte „Magic Mike – The Last Dance“ nur bei Warners Streamingdienst HBO Max zu sehen sein. Und jetzt sehen wir den als Musical-Komödie angepriesenen Film doch im Kino. Steven Sonderbergh kehrt als Regisseur zurück, nachdem er beim zweiten Teil den Regiesessel für Gregoy Jacobs freigemacht hat. Wie schlägt sich der letzte Tanz von Magic Mike?
Auch im Vorab angekündigt war, dass Striptease in den Hintergrund rücken soll und Tanzen selbst mehr Bühne bekommen soll. Und man merkt wirklich, dass die Inszenierung der Tänze und auch die Choreographien stark beachtet wurden – und trotz weniger nackter Haut fehlt es nicht an der Leidenschaft, die wir aus den ersten Teilen kennen. Viele verschiedene Tanzstile finden ihren Weg in den Film und zeugen von einer durchdachten Choreographie.
An der Seite von Channing Tatum, über dessen Talent in Tanz und Schauspiel man nicht viel sagen muss, sehen wir Selma Hayek als Maxandra. Und Magic Mike tanzt nicht nur für sie, sondern auch mit ihr. Die Chemie zwischen ihnen stimmt. Die Tänzer:innen der Show bleiben aber leider namenlos. Die Persönlichkeit, die in den ersten Teilen die Tanz-Crew mitbrachte, geht verloren.
Der tiefe Sinn hinter dem Film will sich feministisch präsentieren. Allerdings werden Klischees nicht wirklich aufgebrochen. Zwar steht immer mehr Maxandra im Fokus und nicht Magik Mike, aber das ist irgendwie das einzige, das uns da positiv auffällt. Und wie feministisch kann ein Film sein, bei dem bis auf eine alle Mitglieder des Produktionsteams Männer sind?
„Magic Mike – The Last Dance“ ist visuell und choreographisch toll zum Anschauen, auch ein paar Anspielungen aus den ersten Teilen sind dabei (Ginuwines „Pony“ ist ein heißer Tipp). Der letzte Tanz ist einer, der überzeugt. Wenn man die Bedeutung bissl außer Acht lässt, dann ist die Verabschiedung auch eigentlich ganz ok. Wir sind trotzdem gespannt, ob der Abschied für immer ist.