MOVIEFLASH: Joy Ride – The Trip

Kritik:

Die „Hangover“-Reihe hat 2013 ihr Ende gefunden, jetzt kommt ein Film in die Kinos, der uns da aber daran erinnert. „Joy Ride – The Trip“ kommt mit einem Mädels-Quartett, derben Humor und großem Chaos daher. Ist der Film wirklich Joy?

„Joy Ride“ ist das Regiedebüt von Adele Lim, die man schon als Autorin von „Raya und der letzte Drache“ oder „Crazy Rich Asians“ kennt. Und eines muss man vorweg sagen: Humor ist subjektiv – und das trifft vor allem auf diesen Film zu. Denn der Humor ist, sagen wir mal nicht immer subtil. Naja, wenn Seth Rogan („The Boys“, „Good Boys“) oder Evan Goldberg („Sausage Party“) unter den Produzent:innen sind, wunder das aber auch keinen.

Nein, denn der ist auf der derben Seite zu finden. Von einer absurden Situation in die nächste, ein Sexwitz nach dem anderen, Drogenschmuggel im Zug in allen möglichen Körperöffnungen – das Niveau ist eher unter der Gürtellinie verortet. Insgesamt eher absehbarer Humor und wenig Überraschungen. Und die Gags kommen in einem so hohen Tempo und teilweise erzwungen, so dass man auch oft gar nicht hinterherkommt. Da kommt das Positive im Film: die Schauspielerinnen schaffen es, den roten Faden zusammenzuhalten, was uns wiederum von der Regiearbeit von Adele Lim überzeugt.

Zwischendurch gibt es auch ernstere Momente, die sich mit asiatisch-amerikanischer Identität beschäftigen. Da merkt man, was Adele Lim uns erzählen wollte. Aber leider wird der Culture Clash, den die vier erleben, manchmal auch eher an den Haaren herbeigezogen. Und diese ruhigen Momente werden dann auch oft vom Humor ans Messer geliefert und kommen zu kurz.

„Joy Ride – The Trip“ haut einen derben Joke nach dem anderen raus und kann so leider nicht die Balance zwischen denen und dem Beschäftigen mit Identität halten. Lässt man die Thematik außen vor und kann mit Humor unter dem Rocksaum was anfangen, kann man sicher einige Lacher abbekommen.