MOVIEFLASH: The Marvels

Kritik:

Phase 3 wurde mit „Avengers: Endgame“ beendet – und seitdem wartet man irgendwie darauf, dass Marvel wieder einen Film rausbringt, der zumindest ansatzweise an den Avengers-Film herankommt. Denn der war immerhin für eine gewisse Zeit lang hinsichtlich Einspielergebnis der erfolgreichste Film weltweit. Allerdings lassen die MCU Phasen 4 und 5 uns weiter warten, und das obwohl Filme wie „Spider-Man: No Way Home“ oder „Guardians of the Galaxy Vol.3“ veröffentlich wurden. Jetzt kommt mit „The Marvels“ die Fortsetzung von „Captain Marvel“ (2019). Ist der endlich wieder marvellous?

Grundsätzlich stand der Start von „The Marvels“ unter keinem guten Stern. Mehrfach wurde der Termin verschoben – weil Kevin Feige versucht hat, mit nachträglichen Drehs und mehr Post Production, den Film besser zu machen. Auch das Budget spricht für sich: ca. 270 Millionen Dollar. Und damit daraus kein Verlustgeschäft gemacht wird, sollte er mindestens das Doppelte einspielen. Großes Vorhaben.

Das Kürzeste zuerst: die Laufzeit. Mit 105 Minuten ist der Film nämlich aktuell der kürzeste MCU-Film und löst damit „Der unglaubliche Huld“ und „Thor 2“ ab (beide 112 min). Damit ist „The Marvels“ ein wenig einfacher anzuschauen, auch wenn man manchmal das Gefühl hat, das versucht wird, in den 105 Minuten eine Story für 140 Minuten unterzubringen. Allerdings gibt es echt ein paar gute Gags, die das schon wieder aufwiegen. Vor allem zu Beginn, wenn die drei Heldinnen ihre Positionen immer wieder ungewollt tauschen, kommen lustige Momente auf.

Das Beste am Film ist aber auf jeden Fall die Besetzung. Die drei Heldinnen funktionieren miteinander einfach so gut, was einen gleich noch viel mehr hineinzieht. Die Geschichten von allen dreien werden erzählt. Was Marvel aber auch einfach kann und so kommt keine der drei zu kurz und man kann ihre Reise erleben. Herausheben muss man aber Iman Vellani als Ms. Marvel. Die hat ihre Sache nämlich richtig richtig gut gemacht – hat aber auch oft einfach den besten Text. Und für alle Katzenliebhaber:innen gibt es da auch noch Goose. Die Alien-Katze bekommt sogar mehr Screen Time – und wird noch sehr wichtig werden!

Und was natürlich auch wieder nicht zu kurz kommt: Verweise auf andere MCU-Filme und vor allem die Hinweise im Nachspann, die auf jeden Fall einiges mehr vermuten lassen und echt Bock machen auf die nächsten Filme. Und in Phase 5 kommen da noch einige Filme und Serien auf uns zu.

„The Marvels“ ist ein Film des MCU, der es auf jeden Fall geschafft hat, den schlechten Ruf ein bisschen besser zu machen. Und das, obwohl es ein ziemlich typischer Marvel-Film ist, mit Easter Eggs, CGI Kämpfen und One Liner wurden ein gut fahrendes Rad eben auch nicht neu erfunden. Und wer weiß, vielleicht war am Ende auch das schlechte Abschneiden der letzten Filme einfach nötig, damit alle einzelnen Geschichten noch mehr verwoben werden können, als sie es schon sind. Für Marvel-Fans ist der Film sowieso ein Muss, aber auch ohne dass man alle anderen Filme und Serien kennt, macht der Film Spaß.