MOVIEFLASH: Neue Geschichten vom Franz

Kritik:

Es ist immer schwierig, einen Film zu bewerten, der ja eigentlich für Kinderaugen geschrieben wurde. Aber gerade hier sollte man sich ja eigentlich genauer ansehen, was sich die Kinder ansehen. Schließlich kann das Gesehene sie nachhaltig prägen, nehmen sie den Film noch anders war und können noch nicht reflektiert über das nachdenken, was sie gerade gesehen haben.

Im Mainstream-Kinder-Kino bekommen wir deshalb oft einfach nur „Niedlichkeit“ zu sehen und das auch noch möglichst laut und bunt, wie es zum Beispiel die Minions sind. Die Charaktere sind meistens stark überzeichnet und mit Klischees behaftet.
Gerade deshalb ist es vielleicht aufs Erste etwas ungewohnt, das „Geschichten vom Franz“ eben nicht so ist, sondern eher leiser, weniger bunt und schrill und auch auf eine gewisse Art und Weise ernster. Aber genau das macht doch auch schon die Buchreihe von Christine Nöstlinger aus – es passiert einfach nicht wirklich etwas und dennoch gibt es ein Learning.

Wir erinnern uns, im ersten Teil durfte Franz lernen, dass er ok ist so wie er ist und er keinen Influencer braucht, der ihm sagt, was er tun muss um ein Mann zu sein (hust hust Andrew Tate hust). Im zweiten Teil muss er mit seiner piepsigen Stimme, der Schule und der Langeweile in den Ferien umgehen lernen und wird erkennen, welchen Wert Freundschaft hat und das es sich Lohnt für sie zu kämpfen. Der Film betont die Bedeutung, die eigenen Befindlichkeiten und Eitelkeiten für ein größeres Ziel auch mal hinten anzustellen.
Gerade dieses Alltägliche und Normale hilft dabei, dass man sich in Franz hineinversetzen kann und ihn und seine Erlebnisse in der eigenen Geschichte und sich selbst wiederfinden. Dies gelingt natürlich am besten in Buchform, wo der Vorstellungskraft keine Grenzen gesetzt werden und nichts vorgegeben ist.

Regisseur Johannes Schmid schafft es trotzdem, all das auf die Leinwand zu übertragen. Er ist mit seinen Protagonist:innen auf Augenhöhe und stellt sich selbst und das Team nicht über sie. Und das merkt man auch im Film, die Kinderdarsteller:innen sind zwar mittlerweile ein bisschen älter und erfahrener, aber es wirkt trotzdem so, als hätten sie eine Menge Spaß gehabt. Definitiv also eine Empfehlung für die Kleinen und obendrein auch noch ein Film aus Österreich ganz nach dem Thema #supportyourlocals – was will man mehr!