Kritik:
Dass nach dem Vornamen auch der Nachname kommt, weiß jedes Kind. Deswegen scheint die Fortsetzung des im Jahr 2018 erschienenen Films „Der Vorname“ nur logisch. Dieser basierte auf einer französischen Komödie. Für „Der Nachname“ musste sich Drehbuchautor Claudius Pläging etwas Neues einfallen lassen. Ob seine langjährige Comedy-Autor-Erfahrung („Pastewka“) ein Must-See aus dem Film macht?
Was wir sehen, ist ein Krieg der Geschlechter und Geschlechterbilder, der Egos und der Identitäten. Unzählige Geheimnisse werden aneinander gereiht und eines nach dem anderen gelüftet. Es werden so viele Fässer aufgemacht, dass gar nicht alle wieder richtig verschlossen werden können. Es passiert einfach zu viel, dass Enthüllungen noch Interesse wecken können. Und auch der namensgebende Nachname rückt immer mehr in den Hintergrund. Bis zum Ende des Films setzt sich das leider durch. Und das kommt so unerwartet und vermittelt keinen guten Abschluss.
Der Cast, der auch schon beim ersten Teil mit von der Partie war, macht die Sache wieder gut. Die Chemie zwischen den Schauspieler:innen lassen die Beziehungen untereinander echt wirken und die Rollen an sich wirken glaubhaft. Die Location, ein Haus auf Lanzarote, bietet viele verschiedene Dreh- und Angelpunkte der Handlung. Ganz anders als in der „Vorname“, wo eigentlich alles am Esstisch stattfand
„Der Nachname“ sorgt für den einen oder anderen Schmunzler. Der Cast tut ein Vielfaches für den Film. Zusätzlich regt er zum Nachdenken über unsere Geschlechter-Macht-Verhältnisse an. Trotzdem: Auf „Der Mittelname“ wartet wahrscheinlich keiner.