Kritik:
Die Geschichte rund um Sienna, Kayden und Jax kommt von Wattpad, einer E-Book-Plattform, auf der Nutzer:innen Geschichten veröffentlichen können. Das hat auch Claudia Tan gemacht, die mit „Perfect Addiction“ auf Wattpad über 86 Millionen Reads erreicht hat. Auch andere Stories wie „Perfect Illusions“ mit 77 Millionen Reads und weitere und zukünftige Projekte der Perfect-Reihe sind auf ihrem Profil zu finden.
Thematisch kann man „Perfect Addiction“ in das Young Adult Genre einordnen, das sich zwar primär an Jugendliche richtet, aber auch bei jungen Erwachsenen auf Begeisterung stößt. Dabei geht es meistens um Freundschaft, erste Liebe und Beziehungen und eigene Identität.
Die geschriebene Vorlage merkt man dem Film sehr an. Die Vorgeschichte wird mittels Voice Over schnell abgehandelt und auch im weiteren Verlauf wird das Stilmittel oft eingesetzt. Passt leider nicht immer so richtig und manchmal kommt Hörbuchstimmung auf. Die Story an sich ist voraussehbar und Überraschungen gibt eigentlich fast keine. Außerdem zweifelt man manche Entscheidungen der Charaktere an und versteht sie einfach nicht.
Sport und Liebe treffen aufeinander. Der Mix macht sich aber ganz gut und gefällt uns. Die besten Szenen sind eigentlich die Trainings. In den MMA-Kämpfen selber sieht man allerdings wenig vom Kampf selbst und nicht so wirklich echt – verglichen mit den Kämpfen in der UFC.
Kiana Madeira (Sienna), die auch in „After Love“ und „After Forever“ zu sehen war macht ihre Sache ganz gut und die Chemie mit Ross Butler als Kayden („Tote Mädchen Lügen Nicht“ und „The Kissing Booth“) stimmt. Figuren um sie herum kommen manchmal zu kurz, würden dem Film aber gut tun. Den Charakteren fehlt oft ein bisschen Tiefe.
Dass die Thematik von toxic relationships angesprochen wird, klingt auf den ersten Blick ganz gut. Allerdings ist das in der Geschichte nur der Aufhänger, weiter geht’s dann mit Rache und Blutwurst – nicht unbedingt ein gutes Vorbild für das Publikum, das mit so einen Young Adult Film angesprochen werden soll.
„Perfect Addiction“ bringt Liebe und Mixed Martial Arts zusammen – eine selten gesehene Kombi in Filmen. Mit zu viel Vorhersehbarem und schlechtem Beispiel im Ungang mit toxic relationships fehlt dem Film einfach ein bisschen die Schlagkraft. Er ist zwar das, was er sein will, aber halt auch einfach nicht mehr.