Kritik:
Das Buch wurde ja gerade wegen der einzigartigen Charakterbeschreibungen der Dorfbewohnenden so bekannt und beliebt. Das gerade dann, wenn ein Buch so lebhaft und gut die Charaktere beschreibt, eine Verfilmung meistens in die Hosen geht, da sich der Lesende die eigenen Charaktere schon sehr lebhaft ausgemalt hat, liegt auf der Hand. Gerade deshalb musste Regisseur Aron Lehmann mit sehr viel Fingerspitzengefühl an die Sache ran gehen.
Vielleicht erinnert der Film die/den ein oder andere:n mit seinem Umgang zu dem Thema Tod an 2006 erschienene deutsche Komödie „Wer früher stirbt ist länger tot“. Schließlich wird auf vielfache Weise gestorben, sei es durch Unfälle, verübte und geplante Suizide oder Krankheit. Im Grunde steht aber dennoch das Leben mit Mittelpunkt, zu dem der Tod nun einmal auch gehört.
Aber gerade bei sehr bekannten Ikonischen Filmen ist der Einfluss lange spürbar, so denkt man nicht nur an an „Wer früher stirbt ist länger tot“, sondern auch „Die fabelhafte Welt der Amelie“ kommt einen immer wieder unter, da es doch ein bisschen Märchenhaft und ein bisschen magisch und surreal zugeht. Deshalb vergleicht man lange Zeit die beiden Filme miteinander und erst gegen Schluss schafft es der Film etwas eigenständigem zu werden und eigene Qualitäten aufzuzeigen. Das liegt zum Großteil auch daran, dass in Zeitsprüngen aus Luises Vergangenheit erzählt wird und den Zusehenden somit ein bisschen der Rote Faden fehlt. Aber nachdem sich der Film „selbst gefunden“ hat bekommt er auch Qualität und wird zu einem Liebesfilm der das Herz ganz offen vor sich her trägt und zum mitfühlen anregt.