Salzburg

Ryder Goodenheart – Drag Queen

today15. Juni 2022

Hintergrund

 

Menschen sind Menschen und tun, was Menschen auch immer tun.

 

Im Pride Month wollen wir Menschen aus der Community eine Plattform geben, über sich und ihre Themen zu sprechen. Auch dem Thema Drag wollten wir eine Stimme geben – und zwar mit Ryder Goodenheart vom Drag Club „Magic Garage“ in Salzburg, den es seit Oktober 2021 gibt.  Ryder Goodenheart erzählt mehr über das Thema Drag und die Bedeutung dieser Ausdrucksform.

WELLE 1: Wie würdest du Drag jemandem erklären, der/die noch nie davon gehört hat?

Ryder Goodenheart: Drag ist für mich Entertainment, Kunst – vor allem im queeren Kontext. Also es ist ein bisschen Theater, bisschen Burlesque, bisschen kinky und vor allem crazy! (lacht) Aber er ist immer eine Ausdrucksform und eine gewisse Art von Performance. Also man stellt was dar, ob auf der Bühne oder der Straße, man hat einen Charakter, den man schmückt und dem man einen Namen gibt – und den man nach außen trägt.

WELLE 1: Wie bist du zum Drag gekommen?

Ryder Goodenheart: Hauptsächlich durch die äußeren Einflüsse, im queeren Kontext. Durch Drag Sows, die man sich anschaut, natürlich auch RuPaul’s Drag Race – darf man nicht unerwähnt lassen! Ja, und befreundete Performer:innen. Was dann nur mehr gefehlt hat, war der innere Drang, dass ich das auch machen möchte.

WELLE 1: Was ist Drag für dich?

Ryder Goodenheart: Ausdrucksform von Freude, Energiequelle. Es ist einfach ein Bestandteil meines Lebens geworden. Eines der schönsten Dinge am Drag ist, wenn man eine vermeintliche Schwäche hat, hat man beim Drag die Chance, diese zu zeigen und als Stärke anzunehmen. Niemand ist perfekt und darum geht es auch. Deine vermeintlichen Schwächen machen dich einzigartig, und darauf kommt es ein bisschen drauf an.

WELLE 1: Wie ist die Drag Szene in Österreich?

Ryder Goodenheart: Hauptsächlich in Wien bzw. Graz und Linz. Wir machen das erst seit einem halben Jahr. In Salzburg hat es so gut wie gar nicht dazu geben. Das war auch ein Grund, warum wir überhaupt damit angefangen haben. Ich kann die Szene in Österreich noch gar nicht so gut beurteilen. Ich bin gerade am vernetzen, kennenlernen und connecten, aber kann da noch gar nicht so viel dazu sagen.

WELLE 1: Wirst du häufig mit Vorurteilen außerhalb oder innerhalb der Szene konfrontiert?

Ryder Goodenheart: Konfrontiert tatsächlich eher nicht. Es begegnet mir meistens nicht direkt oder konfrontativ. Mein Kredo ist da einfach: Menschen sind Menschen und tun, was Menschen auch immer tun. Also man kann ihnen eh nicht lange böse sein! (lacht) Ich kümmere mich da gar nicht viel darum, was andere tun oder von mir denken. Es geht mich auch überhaupt nichts an. Mein Terminkalender ist eh voll genug- ich habe eh keine Zeit für sowas! (lacht)

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Geschrieben von: Viktoria Groß

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