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Queer in der Musikszene – Flo Fin erzählt

today20. Juni 2022

Hintergrund

Im Pride Month wollen wir Menschen aus der Community eine Plattform geben, über sich und ihre Themen zu sprechen. Auch der Musik wollten wir eine Stimme geben – deswegen haben wir mit Musiker Flo Fin gesprochen. Über Erfahrungen, die er als queerer Musiker in der Branche gesammelt hat. Er erzählt, warum er kaum über seine Homosexualität singt, wie er mit Vorurteilen umgeht und was sich in Zukunft ändern sollte.

WELLE 1: Spätestens seit Conchita Wurst hatte die österreichische Musiklandschaft einen „wakeup call“ – würdest du dem überhaupt zustimmen? Oder wirkt das nur so?

Flo Fin: Natürlich hat Conchita Wurst, gerade durch den Song Contest, sicher einiges bewegt, da sie ganz offen damit um geht und sich auch für bessere Rechte einsetzt. Also so wakeup call  kann man das glaub ich ganz gut nennen.

WELLE 1: Bei deinen Songs, z.B. bei Bittersweet Love, ist deine Homosexualität nicht unbedingt in Worten Thema, aber auf Social Media gehst du offen damit um…singst du keine Pronomen (wie he/him)?

Flo Fin: Es gibt sehr wohl Songs von mir (der zwar noch nicht veröffentlicht ist), da singe ich sehr offen über einen Jungen, in den ich in dieser Zeit verliebt war und wo ich gewusst habe, ich muss das in jetzt in diesem Song verarbeiten. Da schreib ich ganz offen über diesen Jungen. Aber ich möchte das aber in bisschen raushalten, ehrlich gesagt. Aus meiner Songschreiberei, ob es jetzt über Jungs oder Mädchen geht. Ich glaub, dass sollte einfach kein Thema sein, dass es einfach ganz egal sein sollte.

WELLE 1: Glaubst du, dass das in der österreichischen Musikszene nicht gut ankommen würde, wenn ein Mann über einen Mann oder eine Frau über eine Frau singen würde?

Flo Fin: Gerade im englischsprachigen Pop, oder generell in der englischsprachigen Musik ist es vielleicht in Österreich nicht direkt das Thema man achtet vielleicht nicht so genau auf den Text. Wenn das jetzt, ich sag mal im Schlagerbereich passiert, ist auch sehr wichtig, weil ich denke das sollte überhaupt kein Thema sein. Und es sollte auch möglich sein, dass homosexuelle Austropop-Künstler genauso über Jungs schreiben können.

WELLE 1: Wirst du mit Vorurteilen konfrontiert? Und wie gehst du damit um?,

Flo Fin: Ich habe da immer recht offen darüber geredet und hab immer geschaut, wie reagieren die Leute und wem kann ich es erzählen und wo weiß ich, da ist es noch nicht so akzeptiert. Jetzt muss ich sagen, natürlich sieht man immer wieder diese Blicke, wenn ich mit meinem Partner durch die Straßen geh, Hand in Hand. Vor ein paar Tage ist es mir passiert, da bin ich mit dem Zug gefahren und da hat uns jemand angeschaut und sagt: „Schwuchtel“. Alleine dass uns so etwas passieren muss, das ist eigentlich das, was ich gern ändern würde.

WELLE 1: Gibt es etwas, was dir selber am Herzen liegt, das die Leute wissen sollten?

Flo Fin: Dieses offene Umgehen damit, glaube ich ist so wichtig. Dass man zeigt, man ist glücklich in einer Beziehung – egal mit wem. Es darf einfach keine Rolle spielen. Ich glaub, es wär einfach so schön, wenn man in ein paar Jahren keine Regenbogen-Paraden mehr bräuchten, weil es einfach nicht mehr nötig ist, weil es sowieso akzeptiert wird und es kein Thema mehr ist. Das wär so mein Wunsch für die Zukunft.

 

Wer das Interview verpasst haben sollte, kann das hier nachhören!

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Geschrieben von: Viktoria Groß

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